
Allein für den Bereich der "mehrfach genutzten Fotos" in fachlich unterschiedlichen wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich "Biomedical" wurden in 4 % der Arbeiten Manipulation gefunden.
Bedeutet: ein und das selbe Bild wurde als Beleg für Ergebnisse in verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten genutzt.
Aber die Raten reichten von über 12 % im International Journal of Oncology bis zu 0,3 % im Journal of Cell Biology, das seit 2002 systematisch Bilder in seinen akzeptierten wissenschaftlichen Papieren vor der Veröffentlichung gescannt hat.
Bildquelle: Zeitschrift nature
Bernd Pulverer (Chefredakteur des EMBO Journal in Heidelberg, Deutschland) berichtete in 2016 in "nature", dass er sogar in etwa 20% der Fälle Bildfehler (einschließlich anderer Probleme als Duplizierung) findet.
Was nicht passt wird passend gemacht
Irgendwie scheint das wie die Geschichte von Kolak, Kalle, Horst und Marek zu sein in "Was nicht passt wird passend gemacht" ... Um Geld abzugreifen, werden Fakten inszeniert.
Oder lässt sich das auch mit dem neuen Unwort erklären, das es halt Wissenschaftler mit "alternativen Fakten" gibt und Wissenschaftler ohne "alternative Fakten"?
Im April 2016 veröffentlichen Elisabeth M Bik, Arturo Casadevall, Ferric C Fang eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mit manipulierten Bildern in wissenschaftlichen Arbeiten auseinander setzte. Im Abstrakt zu "The Prevalence of Inappropriate Image Duplication in Biomedical Research Publications" fassen sie wie folgt zusammen (Übersetzung aus dem Englischen):
"Ungenaue Daten in wissenschaftlichen Arbeiten können durch ehrlichen Irrtum oder vorsätzliche Fälschung entstehen. In dieser Studie wurde versucht, den prozentualen Anteil der Veröffentlichungen zu ermitteln, die unangemessene Bildduplikate enthalten, eine bestimmte Art von ungenauen Daten. Die Bilder von insgesamt 20,621 Papieren in 40 wissenschaftlichen Zeitschriften von 1995-2014 wurden visuell überprüft.
Insgesamt wiesen 3,8% der veröffentlichten Arbeiten problematische Zahlen auf, wobei mindestens die Hälfte Merkmale aufwies, die auf vorsätzliche Manipulation hindeuteten. Die Prävalenz von Papieren mit problematischen Bildern ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Zusätzliche Papiere von Autoren von Arbeiten mit problematischen Bildern hatten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit problematische Bilder zu enthalten.
Da sich diese Analyse nur auf eine Art von Daten konzentrierte, ist es wahrscheinlich, dass die tatsächliche Prävalenz ungenauer Daten in der veröffentlichten Literatur höher ist. Die starke Variation in der Häufigkeit problematischer Bilder zwischen Zeitschriften lässt darauf schließen, dass Zeitschriftenpraktiken wie das Vorab-Screening von Bildern die Qualität der wissenschaftlichen Literatur beeinflussen."
Links zu aufgedeckten Manipulationen von Bildern in der Wissenschaft (Auswahl)
https://www.nature.com/news/problematic-images-found-in-4-of-biomedical-papers-1.19802
https://www.nature.com/news/the-image-detective-who-roots-out-manuscript-flaws-1.17749
https://www.biorxiv.org/content/early/2016/04/20/049452
https://www.labnews.co.uk/features/all-is-not-as-it-seems-04-12-2017/
https://www.br.de/nachrichten/wissenschaft-manipulation-real-science-100.html
http://www.sciencemag.org/news/2017/08/university-tokyo-probe-says-chromosome-team-doctored-images
http://www.sciencemag.org/careers/2016/10/bringing-image-manipulation-light
https://www.nature.com/news/image-doctoring-must-be-halted-1.22202
https://www.nature.com/news/researchers-frustrated-by-italian-misconduct-probe-1.21923
http://blogs.discovermagazine.com/neuroskeptic/2017/11/30/worst-science-fraud/#.WmDJxuYiHCI